Die Schilder an der Straße sagen „Omarama – A Gliding Mecca“. Ja, als Segelflieger muss man wohl einmal im Leben hier gewesen sein.
Der Tag begann wieder wenig hoffnungsvoll mit Regen als ich um 7 Uhr Queenstown in Richtung Omarama verließ. Schon auf der Strecke zeigt sich das Wetter dann auch teilweise von seiner sonnigen Seite, vor allem am Lindis Pass gab es einige schöne Ausblicke. Der neue Mietwagen, ein Toyota Yaris, muss mit seinem kleinen Motor ganz schön arbeiten, um die Passhöhe zu erklettern.
Das große Ziel dieser Reise, Segelfliegen in Omarama. Das Wetter schaut mal wieder nicht so gut aus, aber im Wetterbriefing um 10 Uhr deuten sich doch Möglichkeiten für den Nachmittag an. Aber es gibt auch erstmal genug zu tun und mein Lehrer für das Area Familiarization Training, Gavin Wrigley, bespricht mit mir die Besonderheiten der Gegend und die Aussenlandemöglichkeiten und Verfahren.
Und dann wird das Wetter besser und wir fliegen.
Der Wind ist heftig, am Boden bis 30kt, in der Höhe noch deutlich mehr. Aber die Turbulenzen bleiben doch deutlich hinter meinen Erwartungen zurück. Eine wirklich interessante Gegend zum Segelfliegen.
Aber das Wetter hält nicht lange und von Westen kommt der nächste Regen.
Anflug und Landung in strömendem Regen, netter Eingewöhnungsflug.
Sich nicht wirklich intensiv auf eine Reise vorzubereiten hat ja auch mal den Vorteil, dass man überrascht wird. Ich hätte nie erwartet auf der Südinsel soviel Weinbau zu finden. Sowohl im Norden der Südinsel als auch später im Süden bei Queenstown finden sich entlang der Straße jede Menge Weinanbaugebiete. Dabei wachsen die Trauben sogar nicht an den Hängen, sondern in der Ebene. Wirklich unerwartet.
Die Südinsel ist wirklich schön, und die Distanzen zwischen den Städten und Siedlungen sind sehr groß. Für ein so dünn besiedeltes Land sind die Straße aber in erstaunlich gutem Zustand und das Fahren ist ganz angenehm, nur wird man natürlich ständig von irgendwelchen schönen Ausblicken abgelenkt.
Mein letzter Tag im Nationalpark. Die Wettervorhersage war milde optimistisch. Wenn ich aus dem Fenster schau, dann schaut die Realität doch leider wieder ziemlich wolkig aus.
Da man am Beginn der Tongariro Crossing nur 4 Stunden Parken darf – ja, wo es schön ist, ist auch Neuseeland richtig überlaufen – würde ich jetzt den Shuttle Bus nehmen, aber selbst dessen Betreiber raten ab, die Tour an diesem Tag zu machen. Ok, dann spar ich mir das Geld. Ich fahre einfach selbst zum Startpunkt, parke dort die erlaubten 4 Stunden und versuche in dieser Zeit, den Aufstieg zum Red Crater, dem höchsten Punkt der Wanderung, zu schaffen.
Die ersten 5 km gehen schnell bei nur geringem Höhengewinn und teils recht schönen Ausblicken. Das Wetter bessert sich etwas, die Wolkenlücken werden größer und zwischendurch liegt sich kurz die Sonne. Aber die Gipfel bleiben weiterhin unsichtbar.
Dann beginnt der steile Aufstieg. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und die Kälte ist das nicht wirklich angenehm. Ausserdem habe ich schlecht geschlafen – aber muss ja sein.
Es wird immer finsterer, kälter und windiger. Ok, gestern war ich total durchnässt und bin erstaunlicherweise noch nicht krank, jetzt will ich mein Glück nicht weiter herausfordern. Als die Sichtweite nur noch 20 Meter beträgt, 500 Meter bin ich bereits aufgestiegen, 300 fehlen noch bis zum Red Crater, drehe ich um. Sowas mache ich ja echt nicht gerne, aber bei dem Wetter würde man oben sowieso nichts sehen. Also zurück, schließlich will ich heute auch noch bis Wellington fahren.
Auf dem Rückweg gibt’s dann nochmal einige schöne Momente, aber es ist bitter kalt.
Mein primäres Ziel auf der Nordinsel ist der Tongariro Nationalpark. Sicher gäbe es auf der Nordinsel noch viel mehr zu sehen, aber die anderen Vulkangebiete liegen zu weit weg von meiner Route. Klim White Island hätte ich auch gerne gesehen, dabei vergeht aber locker ein Tag mit Hin- und Rückfahrt und ca. eineinhalb Stunden auf dem Vulkan selbst. Also Tongariro – einer der drei Vulkane bricht ja auch zwischendurch mal aus. Leider sind die Wetteraussichten eher trüb, auf der Fahrt ist es schon meist bewölkt und zwischendurch fällt leichter Regen.
Auf der Fahrt besuche ich noch kurz den Auckland Gliding Club. Netter Flugplatz mit ruhigem Betrieb. Irgendwie sind Segelflieger doch auf der ganzen Welt gleich.
Später sehe ich noch einen kleinen Flugplatz mit einer alten DC-3, hier muss ich natürlich auch eben halten. Leider ist der schöne Flieger in schlechtem Zustand, dient aber zumindest etlichen Vögeln als Nistplatz.
Zweitagestour im Herbst
Zwei Wochen an einem der friedlichsten Orte die ich bisher kennen lernen durfte – Skala Eressos auf der griechischen Insel Lesbos. Eine herrliche Kombination aus Sand/Kiesstrand, authentischen Restaurants, Strandbars, kreativen kleinen Läden und natürlich sportlicher Aktivität. Nachdem ich im letzen Jahr endlich Windsurfen gelernt habe steht nun Üben und Verbessern auf dem Plan. Um ehrlich zu sein, die Fortschritte sind mühsam. Aber der Spaß daran ist noch genauso groß.
Beim Watersport Center hier in Skala Eressos fühlt man sich gut aufgehoben, die Leute sind sehr nett und sie schauen auch wirklich, dass man bei veränderten Windverhältnissen nicht verloren geht.
Ja, ich hätte jetzt wirklich Heimweh und bin froh wieder nach Hause zu kommen. Sydney hat uns mit dem Regenwetter den Abschied auch etwas erleichtert. Es waren interessante und erlebnisreiche drei Wochen und viele Eindrücke kommen mir im Flugzeug auf der 23 stündigen Heimreise nochmal so richtig ins Bewusstsein.
Australien ist nicht das Land in dem ich leben möchte, aber ich bin froh die Gelegenheit gehabt zu haben es zu sehen.
Die Blue Mountains beginnen ca. 60 km westlich von Sydney und sind dem Jahr 2000 ein Weltnaturerbe. Die blaue Färbung kommt vom verdunstenden Öl der Eukalyptuswälder. Die Streuung des Lichts wird dadurch noch verstärkt wodurch die Berge noch bläulicher wirken als sie dies in der Entfernung ohnehin schon tun würden.
Beeindruckend ist auch hier wieder die Größe und Weite dieses Gebiets. Der Eukalyptusurwald erstreckt sich bis zum Horizont.
Da das Wetter heute noch recht schön war, für den Rest der Woche aber Schauer und Gewitter angekündigt sind, war dies ein idealer Tag für eine Fahrt in die Natur. Die Stadt ist auch morgen noch da.
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