Wer mich schon länger kennt, weiss, dass ich früher ein ganz großer Fan von Fast Food war. Burger, Tacos, Pizza, Pommes – ja, ich liebte es. Vor einigen Jahren begann ich zusammen mit meiner Familie aber immer bewusster und „gesünder“ zu Essen, auch da wir überzeugt sind, dass zwischen Ernährung und Krankheit bzw. Gesundheit ein enger Zusammenhang besteht.
Da mir die Massentierhaltung und der Umgang mit unseren Mit-Kreaturen ein Graus ist, habe ich weitgehend auf den Genuss von Fleisch verzichtet und kochte zunehmend gerne vegan. Veganismus ist für mich eine sehr positive Art der Lebensführung mit weitreichenden Vorteilen für die eigene Gesundheit als auch für unsere Umwelt. Der weltweit zunehmende Fleischkonsum ist ein sehr ernstzunehmender Faktor bei der globalen Erwärmung; einerseits werden riesige Flächen Regenwald abgeholzt um den steigenden Sojabedarf der Fleischproduktion zu decken, andererseits werden bei der Aufzucht der „Nutztiere“ ungeheure Mengen an Treibhausgasen erzeugt und Unmengen Wasser verbraucht.
Ernährung und Krankheit
Und so dachte ich alles richtig zu machen, für die Umwelt und für meine Gesundheit. Und dann plötzlich diese Diagnose. Natürlich stelle ich mir die Frage nach Zusammenhängen – warum gerade jetzt, ich lebe so gesund wie nie zuvor und genau jetzt erwischt es mich? Was soll das? War alles falsch?
Nein, daran möchte ich nicht glauben. Ich muss akzeptieren, dass ich den Auslöser meiner Leukämie niemals kennen werde. Ich kann es Schicksal oder Zufall nennen, aber ich muss damit umgehen so wie es eben ist.
Ernährung im Krankenhaus
Eine Ernährung wie ich sie mir für meine Heilung vorstelle ist hier nicht zu bekommen. Mein Körper braucht Proteine. Die üblichen Proteinquellen wie Hülsenfrüchte und Soja stehen hier nicht wirklich zur Verfügung. Ein veganes Gericht präsentiert sich hier im Krankenhaus als Haufen zur Unkenntlichkeit verkochten Gemüses, Proteinanteil 0%.
Ich muss mich anpassen. Lasse mir viel Gutes hierher mitbringen und Esse auch in geringen Mengen wieder Fleisch (auch wenn mir frische Falafel viel lieber wären, ist aber nicht praktikabel). Ganz wunderbar schmecken mir im Moment Lassis, die indischen Jogurtdrinks.
Im Moment muss ich meinem Körper geben was er braucht. Dies muss ich unter den hier gebotenen Rahmenbedingungen tun. Dabei stehen im Moment meine Prinzipien ganz klar hinter meiner Gesundheit zurück.